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Starlink #3

Gestern Abend (21.1.2020) sind zum wiederholten Male (wie schon im Mai 2019 und Dezember 2019) eine ganze Schar Starlink Satelliten über den nächtlichen Himmel von Aachen gezogen. Diese Satelliten stammen vom nunmehr dritten Start der Satelliten Anfang des Jahres. Wann die Satellitenkette über einem bestimmten Ort am Himmel zu sehen ist kann man z.B. auf der Seite https://www.heavens-above.com/ herausfinden. Viele weitere Sichtungen über Europa sowie viele kritische Auseinandersetzungen sind bei Skyweek verlinkt. Auch ist wohl die rechtmäßigkeit der Genehmigung mittlerweile ein Thema, da hier (nach amerikanischem Recht) möglicherweise nicht ausreichend auf die Beeinträchtigung der Umwelt geachtet wurde. Sehr schön (und passend) ist auch der Cartoon bei Jan zu dem Thema.

Summenbild der Überflugs am 21.1.2020. 360 Aufnahmen mit je 2.5s Belichtungszeit bei 6400 ISO mit 11mm/2.8. Aufnahmen zwischen 18:28h und 18:58h.

Das Bild oben zeigt das Summenbild aus 360 Aufnahmen mit 2.5s Belichtungszeit vom Abend des 21.1.2020. Die helle Sternengruppe links im Bild sind die Pleiaden, neben den aktuellen Starlink Satelliten des 3. Starts (helle Striche durch die Bildmitte) sind auch noch die Satelliten der vorherigen Starts fast gleich hell weiter rechts auf dem Bild zu sehen. Im Video unten auch an der deutlich geringeren Frequenz der Ereignisse zu erkennen. In der linken unteren Ecke sind einige Flugzeuge beim Anflug auf den Flughafen Lüttich zu sehen.

https://youtu.be/mCJXabPNNFs
Zeitraffer der obigen Bilder. Bitte beim betrachten die höchstmögliche Auflösung wählen. Durch die Kompression bei YouTube geht einiges an Information verloren.

Die einzelnen Aufnahmen des obigen Summenbild hier als Zeitraffer mit fünf Aufnahmen pro Sekunde. Die Aufnahmen kommen direkt aus der Kamera, sind also weder in der Helligkeit noch im Kontrast angepasst. Durch einen Fehler beim Einstellen habe ich leider nur 360 Bilder mit 5s zeitlichem Abstand aufgenommen, so dass die Aufnahmen leider mitten im zweiten „Starlink Strom“ abbrechen.
Aber es ist zu befürchten dass wir das noch häufiger erleben werden.

Starlink Satelliten am 5.12.2019

https://youtu.be/utwHCx5AUpo

Das war der Überflug der Starlink Satelliten heute morgen. Die Kamera hat für eine halbe Stunde alle 15s eine 10s belichtete Aufnahme erstellt. Die Bilder sind weitestgehend „sooc“ also unbearbeitet aus der Kamera und nur schnell zu einem Video zusammen gefügt. Oben die Bilder als Zeitraffer, unten als Summenbild.

Starlink Überflug Aachen 5.12.2019
Maximierendes Summenbild der heutigen (5.12.2019) Starlink-Überflüge gesehen aus Aachen.

Nachdem der erste Start der Satelliten schon für Wirbel gesorgt hatte, (auch diese ersten konnte ich hier in Aachen gut sehen), geht es nun mit der zweiten Charge weiter. Mehr dazu gibt es wieder bei Jan in den Himmelslichtern, aber auch diverse andere Medien beschäftigen sich damit wie z.B die immer gut informierte Skyweek, aber auch Sky & Telescope.

Starlink 2

In der Nacht vom 31.5. auf den 1.6. gab es nicht nur klares Wetter über Aachen sondern auch zwei weitere vorhergesagte Überflüge der Starlink Satelliten. Beim ersten Überflug am 31.5. habe ich, wie auch oben, mit einer monochromen Kamera ein Video aufgenommen. Die Kamera lief von 21:11h UT (23:11h MESZ) bis 21:36h UT. Das Video besteht aus 311 5s Frames. In der Zeit sollte der „Leader“ durch das Bildfeld fliegen und ein erstes größeres Feld mit mehreren Satelliten. Außer einem einzigen schwachen Satelliten auf der entsprechenden Bahn (hier schräg von der Mitte unten zwischen UMa und Polaris durch) war weder auf dem Video noch visuell etwas zu sehen. Allerdings waren die Satelliten diesmal auch nördlich des Zenits zu sehen, womit natürlich einen ganz andere Geometrie für eventuelle Spiegelungen und damit Flares vorliegt.

Starlink Überflug 31.5. ab 21:11h UT


Ein zweiter Überflug in den frühen Morgenstunden des 1.6. sollte wieder südlich des Zenits verlaufen und damit in einer ähnlichen Geometrie wie am 29.5.. Auch hier war wieder einer der ersten Satelliten mit konstanter Helligkeit zu sehen (vor Begin der Aufnahme unten), aber keine weiteren Mitglieder der Familie und auch keine Flares.

Das lässt zumindest in soweit hoffen, dass die Satelliten tatsächlich nur während der initialen Positionierung deutlich sichtbare (und zugegebenermaßen auch beeindruckende) Flares erzeugen und auf ihren finalen Bahnen nur schwach sichtbar sind. Wenn ich mir meine Bilder der Überflüge ansehe, sind es hier in Aachen auch mehr die Flugzeuge welche die Aufnahme dominieren und die eigentlichen Probleme bei Weitfeldaufnahmen hervorrufen.

Mit den Auswirkungen auf die Himmelsfotografie beschäftigen sich auch die Fstoppers und bei Hackaday geht es in erster Linie um die Beobachtung der Stalliten, wobei es in der Diskussion auch darum geht ob ein monopolistisches amerikanisches Satellitennetz tatsächlich den Entwicklungsländern bei der Anbindung an das Internet hilft, oder ob es gerade dort die Entwicklung eigener Infrastruktur verhindert.

Starlink Flares

Kummuliertes Videobild des Himmels über Aachen am 29.5.2019 mit den Starlink Satelliten „Flares“ etwa in der Bildmitte.

So sah am gestrigen Abend (29.5.2019) der Himmel über Aachen aus. Das Bild zeigt jeweils die hellsten Pixel aus einem Video des Himmels von 20:58h UT (22:58h MESZ) bis 21:15h UT mit einer monochromen Astrokamera mit Fisheye Objektiv. Wenn man genau hinsieht kann man zwischen den gestrichelten Spuren der Flugzeuge (welche dank Flightradar sogar identifizierbar sind) und den durchgängigen, entweder geraden oder „flarenden“, Satellitenspuren tatsächlich ein paar Strichspuren von Sternen finden …
Aber Spaß beiseite. Im Zentrum des Bildes sind die Flares der kürzlich gestarteten Starlink Satelliten zu sehen. Links davon ist (etwas verzerrt) Bootes zu erkennen mit dem 0mag hellen Stern Arktur, links unterhalb der „Flare Wolke“. Die Satelliten waren hier über weite Teile ihrer Bahn gut am noch blauen Dämmerungshimmel zu sehen. Besonders spektakulär waren die kurzen Flares welche auch auf dem Bild oben zu sehen sind, für den Bruchteil einer Sekunde waren die Satelliten deutlich heller als Arktur (und auch als die kurze Zeit später durchfliegende ISS mit etwa -2.5mag) und wurden schnell wieder dunkler.

Während das Bild oben aus einem Video mit einer monochromen Astrokamera gewonnen wurde, wurden die zweiten Bilder mit meiner DSLR aufgenommen und zeigen besser wie die Flares am Himmel zu sehen waren. Das Bild zeigt die Addition von etwa 150 Bildern mit 2s Belichtungszeit und einer 3s Pause dazwischen. Dadurch sind die Satellitenspuren hier unterbrochen.

Aber wie Jan schon in den Himmelslichtern geschrieben hat, sind die Satelliten noch nicht auf ihrer endgültigen Bahnen und auch die Solarpaneele sind noch nicht korrekt ausgerichtet. Es bleibt also zu hoffen dass es sich bei diesen Flares um kurzfristige Erscheinungen nach dem Start der Satelliten handelt und uns diese nicht für die absehbare Zukunft am Himmel begleiten werden.

Weitere Interessante Meinungen zu dem Thema auf deutsch gibt es auch bei Astronomie Teilen oder mit vielen weiteren Links bei Skyweek. Selbst Spiegel Online berichtet schon darüber.

Edit: Gerade erschien noch ein weitere Interessanter Artikel zum Thema bei Spektrum.de

Gedränge im Zenith

Während ich letzte Nacht den Frühlingshimmel visuell genossen habe, habe ich eine Bilderserie mit feststehender Kamera aufgenommen. Die Serie besteht aus 180 einzelnen Aufnahmen mit jeweils 30s Belichtung bei Blende 2.8 und 17mm an meiner Nikon D7200 bei ISO 1600. Für die Aufnahme unten wurden diese mit der Maximumsfunktion von Fitswork kombiniert.

Auch bei solch vergleichsweise einfachen Astroaufnahmen sind immer ein paar Dinge zu sehen. Ganz offensichtlich ist natürlich die Erddrehung über die gut eineinhalb Stunden der Aufnahme. In diesem Fall sind das etwa 25° um welche sich die Sterne scheinbar um den Himmelspol bewegen.  Dabei fällt sofort auf, dass auch Polaris (der helle Stern in der Nähe des Rotationszentrums) einen deutlich sichtbaren Bogen ausführt. Er liegt eben nicht exakt in der Verlängerung der Erdachse. Was mir letzte Nacht jedoch besonders aufgefallen ist, ist die große Anzahl an menschgemachten Objekten über unseren Köpfen. Bei der Serie ist kaum ein Einzelbild dabie wo nicht mindestens ein Flugzeug oder Satellit zu sehen ist. Durch die Kombinierung der Bilder auf das Maximum aller Einzelaufnahmen sind deren Leuchtspuren bei dieser Art der Aufnahme besonders deutlich zu sehen. Auch wenn diese Objekte den visuellen Beobachter deutlich weniger stören als die allgegenwärtige Lichtverschmutzung, ist es doch immer wieder (erschreckend) beeindruckend wie stark der Mensch den Himmel mittlerweile für sich eingenommen hat.

Strichspuraufnahme un den Himmelsnordpol

Strichspuraufnahme um den Polarstern