Das war der Überflug der Starlink Satelliten heute morgen. Die Kamera hat für eine halbe Stunde alle 15s eine 10s belichtete Aufnahme erstellt. Die Bilder sind weitestgehend „sooc“ also unbearbeitet aus der Kamera und nur schnell zu einem Video zusammen gefügt. Oben die Bilder als Zeitraffer, unten als Summenbild.
Vom Merkurtransit am 11.11. war in Aachen leider nicht viel zu sehen. Die Sonne (und damit auch der Merkur) waren den ganzen Tag hinter Wolken. Auch wenn die Sonne gelegentlich etwas durch die Wolken schien (s.Bild) reichte das bei weitem nicht um Merkur vor der Sonne sehen zu können. Die nächste Chance haben wir am 13.11.2032. Dann bei Sonnenaufgang. Aber leider wieder im November wo, zumindest hier in Mitteleuropa, sich das Wetter bekanntlich nicht von seiner besten Seite zeigt.
In der Nacht vom 31.5. auf den 1.6. gab es nicht nur klares Wetter über Aachen sondern auch zwei weitere vorhergesagte Überflüge der Starlink Satelliten. Beim ersten Überflug am 31.5. habe ich, wie auch oben, mit einer monochromen Kamera ein Video aufgenommen. Die Kamera lief von 21:11h UT (23:11h MESZ) bis 21:36h UT. Das Video besteht aus 311 5s Frames. In der Zeit sollte der „Leader“ durch das Bildfeld fliegen und ein erstes größeres Feld mit mehreren Satelliten. Außer einem einzigen schwachen Satelliten auf der entsprechenden Bahn (hier schräg von der Mitte unten zwischen UMa und Polaris durch) war weder auf dem Video noch visuell etwas zu sehen. Allerdings waren die Satelliten diesmal auch nördlich des Zenits zu sehen, womit natürlich einen ganz andere Geometrie für eventuelle Spiegelungen und damit Flares vorliegt.
Ein zweiter Überflug in den frühen Morgenstunden des 1.6. sollte wieder südlich des Zenits verlaufen und damit in einer ähnlichen Geometrie wie am 29.5.. Auch hier war wieder einer der ersten Satelliten mit konstanter Helligkeit zu sehen (vor Begin der Aufnahme unten), aber keine weiteren Mitglieder der Familie und auch keine Flares.
Das lässt zumindest in soweit hoffen, dass die Satelliten tatsächlich nur während der initialen Positionierung deutlich sichtbare (und zugegebenermaßen auch beeindruckende) Flares erzeugen und auf ihren finalen Bahnen nur schwach sichtbar sind. Wenn ich mir meine Bilder der Überflüge ansehe, sind es hier in Aachen auch mehr die Flugzeuge welche die Aufnahme dominieren und die eigentlichen Probleme bei Weitfeldaufnahmen hervorrufen.
Mit den Auswirkungen auf die Himmelsfotografie beschäftigen sich auch die Fstoppers und bei Hackaday geht es in erster Linie um die Beobachtung der Stalliten, wobei es in der Diskussion auch darum geht ob ein monopolistisches amerikanisches Satellitennetz tatsächlich den Entwicklungsländern bei der Anbindung an das Internet hilft, oder ob es gerade dort die Entwicklung eigener Infrastruktur verhindert.
So sah am gestrigen Abend (29.5.2019) der Himmel über Aachen aus. Das Bild zeigt jeweils die hellsten Pixel aus einem Video des Himmels von 20:58h UT (22:58h MESZ) bis 21:15h UT mit einer monochromen Astrokamera mit Fisheye Objektiv. Wenn man genau hinsieht kann man zwischen den gestrichelten Spuren der Flugzeuge (welche dank Flightradar sogar identifizierbar sind) und den durchgängigen, entweder geraden oder „flarenden“, Satellitenspuren tatsächlich ein paar Strichspuren von Sternen finden … Aber Spaß beiseite. Im Zentrum des Bildes sind die Flares der kürzlich gestarteten Starlink Satelliten zu sehen. Links davon ist (etwas verzerrt) Bootes zu erkennen mit dem 0mag hellen Stern Arktur, links unterhalb der „Flare Wolke“. Die Satelliten waren hier über weite Teile ihrer Bahn gut am noch blauen Dämmerungshimmel zu sehen. Besonders spektakulär waren die kurzen Flares welche auch auf dem Bild oben zu sehen sind, für den Bruchteil einer Sekunde waren die Satelliten deutlich heller als Arktur (und auch als die kurze Zeit später durchfliegende ISS mit etwa -2.5mag) und wurden schnell wieder dunkler.
Während das Bild oben aus einem Video mit einer monochromen Astrokamera gewonnen wurde, wurden die zweiten Bilder mit meiner DSLR aufgenommen und zeigen besser wie die Flares am Himmel zu sehen waren. Das Bild zeigt die Addition von etwa 150 Bildern mit 2s Belichtungszeit und einer 3s Pause dazwischen. Dadurch sind die Satellitenspuren hier unterbrochen.
Aber wie Jan schon in den Himmelslichtern geschrieben hat, sind die Satelliten noch nicht auf ihrer endgültigen Bahnen und auch die Solarpaneele sind noch nicht korrekt ausgerichtet. Es bleibt also zu hoffen dass es sich bei diesen Flares um kurzfristige Erscheinungen nach dem Start der Satelliten handelt und uns diese nicht für die absehbare Zukunft am Himmel begleiten werden.
Weitere Interessante Meinungen zu dem Thema auf deutsch gibt es auch bei Astronomie Teilen oder mit vielen weiteren Links bei Skyweek. Selbst Spiegel Online berichtet schon darüber.
Edit: Gerade erschien noch ein weitere Interessanter Artikel zum Thema bei Spektrum.de
Nachdem ich die totale Mondfinsternis im Sommer 2018 tatsächlich wegen schlechten Wetters verpasst hatte, spielte das Wetter bei der Mondfinsternis im Januar 2019 perfekt mit. Auch wenn es mit -10°C über der Schneedecke hier extrem kalt war, war doch der Himmel perfekt klar. Den Beginn der Finsternis habe ich aus dem Garten beobachtet, wo ich auch (work in progress) eine Zeitrafferaufnahme gestartet habe. Das Ende der Finsternis habe ich auf dem Steppenberg westlich von Aachen beobachtet. Dort stand der Mond tief im Nordwesten über dem leicht verscheiten Vaals (NL). Die Nahaufnahmen wurden alle an einem 4″ Maksutow mit 1350mm Brennweite gewonnen.
Es gab zwei weitere Nächte mit nachteuchtenden Wolken über Aachen. Einmal gab es am 22.06.2018 ein ausgedehntes aber schwaches Feld im Nordwesten von Aachen
22./23.06.2018
Nachtleuchtende Wolken am südwestlichen Himmel über Aachen. Auf dem Bild sind Venus (links) und Capella (rechts) zu sehen. Die Kirche unten links im Bild steht im Niederländischen Vaals.
Vergrößerte Darstellung der NLC am 22.06.2018 in Aachen. Auch wenn die Nachtleuchtenden Wolken hier nur schwach zu sehen sind, sind die Strukturen gut zu erkennen.
Nachtleuchtende Wolken über dem Schneeberg bei Aachen.
Bei diesem Feld drei Tage später bin ich mir nicht zweifelsfrei sicher. Es fehlen die characteristischen Spuren der NLCs, aber die Dämmerung ist zweifelsfrei recht blass, was auf NLCs hinter der horizontnahen Bewölkung hindeuten könnte. Im Forum gab es jedoch einige Sichtungen.
In den hellen Nächten des Sommers kann man in polaren und mittleren Breiten immer wieder die nach wie vor etwas mysteriösen nachtleuchtenden Wolken, (engl. NoctiLucent Clouds, NLC) beobachten. Letzte Nacht war dies über großen Teilen Europas der Fall und auch ich hier in Aachen hatte das Glück, dass der Nordhorizont Wolkenfrei (aber nicht Baumfrei) war, so dass ich diese auch beobachten und Fotografieren konnte.
Nachtleuchtende Wolken über Aachen
Begleitet wurde das ganze von etwa einem duzend ganz irdischer nachtleuchtender Wesen, den Glühwürmchen. Und was wäre ein Astrofotograph, wenn nicht auch diese (natürlich als Strichspur) als Motiv eingefangen würden 🙂
Flugspur eines Glühwürmchens
Die Aufnahme gelang mir mit Blende 2.8, ISO 25600 und 5s Belichtungszeit. Das rauscht natürlich gewaltig, aber das grünlich leuchtende Glühwürmchen ist trotzdem ganz gut zu erkennen.
Nach einigen gewittrigen Wochen hier bei uns hatte ich kürzlich nochmal die Möglichkeit den Himmel zu beobachten. Da es im Juni jedoch kaum richtig dunkel wird habe ich mir hier nochmal den Jupiter vorgenommen. Die Aufnahme entstand Fokal am 8″/ 3000mm Refraktor der Sternwarte Aachen kurz vor Mitternacht am 4.6.2018.
Neben dem Jupiter in der Mitte sind links noch die Monde Ganymed und links darunter Europa, sowie rechts vom Jupiter Io zu sehen. Auf dem Jupierter ist deutlich der Große Rote Fleck (GRF) zu sehen welcher gerade in Blickrichtung rotiert.
Jupiter mit den Monden Ganymed, Europa und Io am Abend des 4.6.2018. Aufgenommen mit dem 200mm/3000mm Refraktor an der Sternwarte Aachen.