Corona

Die Sonnenkorona am 29.03.2006 bei einer totalen Sonnenfinsetrnis am Strand von Side in der Türkei.

Corona kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Kranz oder Krone. Eingedeutscht schreibt es sich Korona. In der Astronomie bzw der Himmelsbeobachtung (daher „Above-Horizon.de“, über dem Horizont, weil ich meteorologische Phänomene genauso fasziniert beobachte wie astronomische) hat es gleich mehere Bedeutungen. Die astronomisch beeindruckendste Korona, meiner Meinung nach, ist die Sonnenkorona. Was heute durch astronomische Satelliten wie SOHO, die Parker Solar Probe und viele andere routinemäßig beobachtet wird war vor der Weltraumfahrt kaum beobachtbar. Die Korona ist die äussere (leuchtende) Sonnenatmosphäre, welche jedoch so schwach leuchtet, dass sie unter normalen Umständen durch die Sonne überstrahlt wird. Sie ist nur sichtbar wenn das direkte Sonnenlicht abgeschirmt wird. Da die irdische Atmosphäre das Licht sehr gut streut (z.B. als blauer Himmel) reicht es nicht das Licht der Sonne innerhalb unserer Atmosphäre zu blocken. Als nahezu ideale Blende ausserhalb der irdischen Atmosphäre funktioniert hier der Mond. Bei einer solchen totalen Sonnenfinsternis ist die Sonnenkorona sichtbar. Zweimal hatte ich die Möglichkeit eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten. Die erste war am 11. August 1999. Diese habe ich in Frankreich beobachtet. Das Bild oben wurde jedoch, fast auf den Tag genau, vor 14 Jahren am 29. März 2006 in der Türkei aufgenommen.

Atmosphärische Korona um den Mond bei der Mondfinsternis am 21. Februar 2008.

Die atmosphärische Korona (auch Hof oder Aureole) wird durch die Streuung des Lichts and kleinen Wassertröpfchen hervorgerufen. Sie bildet sich in erster Linie an Mond und Sonne, wo sie hell und auffällig sein kann. Das BIld oben wurde während der Halbschattenphase der Mondfinsternis am 21.02.2008 aufgenommen.

Polarlicht am 30.10.2003 über Aachen

Die dritte beeindruckende Korona ist ein perspektivischer Effekt beim Polarlicht. Wie oben zu sehen, ist Polarlicht oft in der Form gerader Strahlen zu sehen. Wenn die leuchtenden Bereiche des Polarlichts sich genau über dem Beobachter befinden, verlaufen die Strahlen radial von einem Punkt am Himmel auseinander. Das konnte ich an diesem Abend, dem 30.10.2003 von Aachen aus visuell beobachten, habe es jedoch nicht erfolgreich auf Film bannen können. Eine Bildersuche liefert hier jedoch unzählige schöne Ergebnisse. In erster Linie natürlich aus Skandinavien oder Nordamerika.

Die Idee zu dieser Zusammenstellung kam mir bei diesem Tweet. Für die Familie der Coronaviren, zu denen auch das aktuell pandemisch aktive SARS-CoV-2 gehört, steht nämlich laut diesem Nature Paper von 1968, die Sonnenkorona Namenspate. Und diese ist mir natürlich viel lieber.

C/2019 Y4 (ATLAS) und C/2017 T2 (PANSTARRS) , 21.03.2020

Zwei Aufnahmen von gestern Abend. Seit längerer Zeit endlich wieder eine fantastisch klare Nacht. Beide Bilder wurde mit einer unmodifizierten Nikon D7200 mit einem 200mm/4 Teleobjektiv aufgenommen. Nachführung mit einem (natürlich nur in RA) geguideten Star Adventurer. Bearbeitung der RAW Bilder mit Fitswork.

C/2019 Y4 (ATLAS) am 21.3.2020 um 22:30. Addition aus 56 Einzelbildern mit jeweils 60s Belichtungszeit bei Blende 5.6, Iso 3200 mit einer Nikon D7200.

Eine Übersicht weiterer aktueller Aufnahmen von ATLAS hat Daniel Fischer. Inklusiver einer Extrapolation der möglichen Sichtbarkeit mit dem bloßen Auge im Mai.

C/2017 T2 (PANSTARRS) am 21.3.2020 um 21:30. Addition aus 35 Einzelbildern mit jeweils 60s Belichtungszeit bei Blende 5.6, Iso 3200 mit einer Nikon D7200.

Starlink #3

Gestern Abend (21.1.2020) sind zum wiederholten Male (wie schon im Mai 2019 und Dezember 2019) eine ganze Schar Starlink Satelliten über den nächtlichen Himmel von Aachen gezogen. Diese Satelliten stammen vom nunmehr dritten Start der Satelliten Anfang des Jahres. Wann die Satellitenkette über einem bestimmten Ort am Himmel zu sehen ist kann man z.B. auf der Seite https://www.heavens-above.com/ herausfinden. Viele weitere Sichtungen über Europa sowie viele kritische Auseinandersetzungen sind bei Skyweek verlinkt. Auch ist wohl die rechtmäßigkeit der Genehmigung mittlerweile ein Thema, da hier (nach amerikanischem Recht) möglicherweise nicht ausreichend auf die Beeinträchtigung der Umwelt geachtet wurde. Sehr schön (und passend) ist auch der Cartoon bei Jan zu dem Thema.

Summenbild der Überflugs am 21.1.2020. 360 Aufnahmen mit je 2.5s Belichtungszeit bei 6400 ISO mit 11mm/2.8. Aufnahmen zwischen 18:28h und 18:58h.

Das Bild oben zeigt das Summenbild aus 360 Aufnahmen mit 2.5s Belichtungszeit vom Abend des 21.1.2020. Die helle Sternengruppe links im Bild sind die Pleiaden, neben den aktuellen Starlink Satelliten des 3. Starts (helle Striche durch die Bildmitte) sind auch noch die Satelliten der vorherigen Starts fast gleich hell weiter rechts auf dem Bild zu sehen. Im Video unten auch an der deutlich geringeren Frequenz der Ereignisse zu erkennen. In der linken unteren Ecke sind einige Flugzeuge beim Anflug auf den Flughafen Lüttich zu sehen.

https://youtu.be/mCJXabPNNFs
Zeitraffer der obigen Bilder. Bitte beim betrachten die höchstmögliche Auflösung wählen. Durch die Kompression bei YouTube geht einiges an Information verloren.

Die einzelnen Aufnahmen des obigen Summenbild hier als Zeitraffer mit fünf Aufnahmen pro Sekunde. Die Aufnahmen kommen direkt aus der Kamera, sind also weder in der Helligkeit noch im Kontrast angepasst. Durch einen Fehler beim Einstellen habe ich leider nur 360 Bilder mit 5s zeitlichem Abstand aufgenommen, so dass die Aufnahmen leider mitten im zweiten „Starlink Strom“ abbrechen.
Aber es ist zu befürchten dass wir das noch häufiger erleben werden.

Halbschatten Mondfinsternis 10.01.2020

Das Jahr 2020 bietet eine ganze Reihe an Ereignissen am Himmel 2020. Gute Listen findedt man u.a. bei den Himmelslichtern und bei Skyweek 2.0 oder beim Planetarium Bochum. Etwas Foto-zentrisch sind die Übersichten bei den fstoppers, noch eine.
Den Anfang hat am heutigen Abend die Halbschattenfinsternis des Mondes gemacht. Dabei tritt der Mond nicht in den Kernschatten der Erde ein, sondern verbleibt im Halbschatten der Erde. Für einen Beobachter auf dem Mond würde das bedeuten, dass an keiner Position auf dem Mond die Sonne vollständig von der Erde verfinstert wird, sondern lediglich (zu unterschiedlichen Teilen) partiell verfindert wird.
Hier in Aachen gab es noch ein zusätzliches Problem in der Troposphäre, so war der Mond zu Beginn der Finsternis hinter Wolken versteckt.

Der halbschattenverfinsterte Mond am Abend des 10.1. in Aachen hinter durchziehenden Wolken. Aufnahme um 20:18h MEZ, also bereits nach der maximalen Eindringtiefe in den Halbschatten.

Doch kurz nach der maximalen Tiefe der Finsternis haben sich die Wolken etwas zurückgezogen und es gab größere vollkommen klare Lücken. Gerade bei einer Halbschattenfinsternis ist dies wichtig, da es hier besonders schwierig ist eine leichte Abdunklung durch Wolken von der Abdunklung durch den Halbschatten der Erde zu unterscheiden.

Halbschattenmondfinsternis am 10.1. um 20:23h MEZ. Einige Minuten nach der maximalen Verfinsterung, aber in einer Wolkenlücke. Das Bild wurde stark im Kontrast angehoben.

Bei dem Bild oben war der Mond in einer Wolkenlücke klar zu sehen, wobei die Abdunklung um den Südpol des Mondes bei einiger Erfahrung gut zu sehen war. Ungeübte Beobachter sahen hier ledigliche „einen normalen Vollmond“. Bei der Aufnahme oben wurde der Kontrast über die Gradationskurve stark angehoben, damit übertrifft die Deutlichkeit im Bild den Eindruck mit dem bloßen Auge.

Starlink Satelliten am 5.12.2019

https://youtu.be/utwHCx5AUpo

Das war der Überflug der Starlink Satelliten heute morgen. Die Kamera hat für eine halbe Stunde alle 15s eine 10s belichtete Aufnahme erstellt. Die Bilder sind weitestgehend „sooc“ also unbearbeitet aus der Kamera und nur schnell zu einem Video zusammen gefügt. Oben die Bilder als Zeitraffer, unten als Summenbild.

Starlink Überflug Aachen 5.12.2019
Maximierendes Summenbild der heutigen (5.12.2019) Starlink-Überflüge gesehen aus Aachen.

Nachdem der erste Start der Satelliten schon für Wirbel gesorgt hatte, (auch diese ersten konnte ich hier in Aachen gut sehen), geht es nun mit der zweiten Charge weiter. Mehr dazu gibt es wieder bei Jan in den Himmelslichtern, aber auch diverse andere Medien beschäftigen sich damit wie z.B die immer gut informierte Skyweek, aber auch Sky & Telescope.

Merkurtransit 11.11.2019

Vom Merkurtransit am 11.11. war in Aachen leider nicht viel zu sehen. Die Sonne (und damit auch der Merkur) waren den ganzen Tag hinter Wolken. Auch wenn die Sonne gelegentlich etwas durch die Wolken schien (s.Bild) reichte das bei weitem nicht um Merkur vor der Sonne sehen zu können. Die nächste Chance haben wir am 13.11.2032. Dann bei Sonnenaufgang. Aber leider wieder im November wo, zumindest hier in Mitteleuropa, sich das Wetter bekanntlich nicht von seiner besten Seite zeigt.

Die Sonne durch eine Wolkenlücke