Alle Aufnahmen wurden mit dem NearStar Teleskop an der Sternwarte Aachen aufgenommen.
Alle Aufnahmen wurden mit einer monochromen ZWO ASI 120MM in Verbindung mit einem Projektionsokular aufgenommen. Jeweils ca 90s (gut 1000 Frames) wurden dann mit Autostakkert gestackt und mit Photoshop finalisiert.
Ansicht von Sonne und Mond über Aachen am 10.06.2021 um 12:22h MESZ. Screenshot Stellarium.
Durch die geringe Tiefe der Finsternis wird sich diese weder durch eine deutliche Verringerung der Helligkeit bemerkbar machen, noch wird man eine Abkühlung durch die schwächere Sonneneinstrahlung bemerken. Was bei solchen Bedeckungsgerade aber schön zu beobachten ist, ist die Form der Sonne bei einer Projektion. (Eine Anleitung gibt es etwa hier vom Haus der Astronomie). Unten habe ich einige Beispiele vergangener Finsternisse zusammengesucht. Nach der totalen Phase der 1999er Finsternis habe ich die Sicheln unter einem Baum im Straßengraben erwischt. 2006 in der Türkei konnte man die Projektionen unter einer Palme sehen (oder mit einem Feldstecher lustige Schattenspiele machen). 2008 und 2015 war ich besser vorbereitet. 2008 konnte ich die Projektionen auf einem Blatt Papier unter einem Baum aufnehmen. 2015 war es zwar etwas neblig, aber die Projektion meines „Sichelbären“ ist gut zu erkennen. Hierzu wurde einfach mit einer „Prickernadel“ die auf Pappe vorgezeichnete Silhouette in größeren Abständen durchstochen.
1999
2006
2006
2008
2015
Einige Beispiele für projezierte Sonnenbilder während der partiellen Phase einer Sonnenfinsternis.
Auf diese Art kann eine Sonnenfinsternis vollkommen ungefährdet beobachtet werden. Am 10. Juni wird die Sonne sich auf einer solchen Projektion als angebissener Keks (ähnlich wie 2008) zeigen. Natürlich wird auch die Sternwarte in Aachen wieder Live per YouTube das Ereignis erlebbar machen. Der Link (sowie weitere Links zu Veranstaltungen) werden kurz vor der Sonnenfinsternis nochmal hier ergänzt.
Nach wie vor ist an einen regulären Führungsbetrieb, in präsenz, nicht zu denken. Kommenden Samstag steht der fünf Tage alte Mond (also fünf Tage nach Neumond) hoch am Westhimmel. Nur einige Grad westlich steht der Mars.
Der Himmel am Samstag, 17.4.2021, wie er sich beim Blick nach Westen aus Aachen zeigen sollte. Wenn das Wetter mitspielt. Screenshot aus Stellarium.
Nachdem es am Tag der Astronomie dieses Jahr so gut funktioniert hat, versuchen wir erneut den Mond Live am 200/3000mm Zeiss Refraktor der Sternwarte zu beobachten und zu kommentieren. Und wenn das Wetter wirklich mitmacht … wir haben auch Technik zum Livestacken von tieferen Aufnahmen, etwa von Galaxien … aber da muss man sehen was da machbar ist. Wir betrachten das als Test der vorhandenen Technik. Erstmal wollen wir am Samstag, 17.4.2021, ab 21h für etwa eine Stunde den Mond beobachten.
Hier zeige ich ein paar Eindrücke vom zweiten digitalen Tag der Astronomie an der Sternwarte Aachen. Wie angekündigt gab es das erste Mal einen Youtube LiveStream aus der Sternwarte Aachen. Dadurch war die Sternwarte diesmal zwar nicht vollkommen verwaist, aber dennoch war es einsam im Vergleich zu früheren Jahren.
Letzte Tests für den Stream.
Aufblasbare Planeten statt Besucher.
Leerer Zugang zur Sternwarte.
Keine Verpflegung nötig.
Trotz Wolken, schöner Blick auf den Mond.
Der letzte macht das Licht aus.
Liveaufnahme am großen Refraktor.
Alles fertig für die Mondbeobachtung im Livestream.
Die Aufzeichnung des Streams vom 20.3.2021 ist unter dem Link oben abrufbar. Wie man (nicht so gut) hört haben wir anfangs einige Tonprobleme. Dennoch würden wir den Versuch eines Livestreams aus der Sternwarte als erfolgreich werten. Die Anzahl der Besucher im Stream war vergleichbar mit der Anzahl der Besucher bei einer normalen Führung durch die Kuppel. Allerdings ist der Stream auch aufgezeichnet und kann nach wie vor auf Youtube angesehen werden.
Im Vorfeld haben wir uns lange mit der Technik zum Streamen beschäftigt. Für Interessierte, folgendes haben wir für den obigen Stream eingesetzt:
Ein altes Handy mit der App IP Webcam für die Kuppeltotale
Ein aktuelles Handy mit der App Droidcam OBS für die Live Führung durch die Kuppel
Eine DSLR mit HDMI -> USB Grabber am Refraktor
Ein Richtmikrofon und pro Person 1 Kabelheadset für den Ton
Beide Telefone haben ein Livebild per WLAN gestreamt, welches in OBS dann weiter verarbeitet wurde. Die DSLR gibt das Roh-Videosignal auf dem HDMI Port aus. Hier kam ein ganz einfacher HDMI -> USB Videograbber zum Einsatz welcher mit einem Verlängerungskabel direkt an den Laptop angeschlossen war. Der so erzeugte Videostream wurde dann wieder mit OBS aufgenommen. Das Mikrofon oder die Headsets wurden ganz klassisch am Klinkeeingang des Laptops angeschlossen. Weitere Fragen zu Details beantworte ich gerne …
Eine solche digitale Veranstaltung ist und kann kein Ersatz für einen echten Tag der offenen Türe sein. Dennoch müssen wir uns wohl für die nahe Zukunft überlegen wie die Astronomie auch digital für Interessierte vermittelt werden kann.
Es ist wieder soweit. Auch dieses Jahr wird es wieder einen onlineAstronomietag geben. Der letzte (online-) Astronomietag ist fast genau ein Jahr her, so dass die Beschreibung zur Sonnenuhr von 2020 wieder fast exakt gilt, inklusive Beschreibung der Zeitgleichung. Basteln ist ja eh Zeitlos.
Dabei soll in erster Linie die Interaktion mit den (nicht anwesenden) Besuchern im Vordergrund stehen. Während der Liveübertragung gibt es auf Youtube die Möglichkeit im Livechat Fragen zu stellen, aber auch alle Fragen die per Mail, auf Twitter, Facebook oder hier im Kommentarbereich gestellt werden, werden wir versuchen im Livestream zu beantworten.
Ich habe es zwar immer noch nicht geschafft alle Bilder von Neowise aus dem Sommer zu bearbeiten, dennoch gibt es schon neue. Dieses Bild von der Jupiter / Saturn Kunjunktion und dem zunehmenden Mond habe ich gestern Abend aufgenommen. Es zeigt die drei Gestirne über dem Klinikum Aachen. Fand ich passend für 2020.
Nach vielen Jahren ohne helle Kometen kann man derzeit den erst kürzlich entdeckten Kometen C/2020 F3 NEOWISE tief im Nordosten vor Sonnenaufgang sehen.
Der Name des Kometen kommt von dem Infrarot-Weltraumteleskop der NASA, welches den Kometen erst Ende März 2020 entdeckte. Um den Kometen zu sehen, muss man früh aufstehen. Momentan geht der Komet gegen 3h Morgens auf und nur gut zwei Stunden später die Sonne. Während die Sonnennähe für die Beobachtung ein Problem darstellt, sorgt sie zugleich für die große Helligkeit des Kometen.
Für diese Fotos hat der Wecker deshalb ausnahmsweise schon um 3 Uhr geklingelt. Dann mussten nur noch die bereitgestellte Thermoskanne mit Kaffee gefüllt werden (essentiell!) und Kamera sowie Stativ gepackt werden, um einen Beobachtungsplatz mit möglichst guter Nord-Nordostsicht aufzusuchen. Für das Bild habe ich mich für eine schöne Stelle am Aachener Waldrand in Hanbruch entschieden, wo man freie Sicht nach Norden auf den Lousberg hat. Die Entscheidung war genau richtig. Der Komet ist hell genug, dass er auch schon knapp über dem Horizont bei dämmrigen Himmel gut zu sehen war. Als dann kurz nach 4h die Vögel anfingen hinter mir im Wald aufzuwachen und laut zu zwitschern verschwand der Komet auch langsam am heller werdenden Morgenhimmel. Und während man beim Klingeln des Weckers um 3h die Sinnhaftigkeit seines Hobbys noch hinterfragt, wird es einem klar warum man das ganze macht wenn man mit einem heißen Kaffee in der Hand bei (scheinbar) ohrenbetäubendem Vogelgezwitscher den Tag beginnen sieht.
C/2020 F3 (NEOWISE) am Morgen des 7.7. über dem Lousberg in Aachen. Unbearbeitetes Einzelbild direkt aus der Kamera.
Aufnahme mit 11mm Brennweite, Einzelbild stark Kontrastreduziert (HDR) um den visuellen Eindruck zu erhalten.
Aufnahme mit 70mm Brennweite. Kombination aus neun nachgeführten Bildern für den Himmel und ebenso vielen statischen Bildern für den Vordergrund.
C/2020 F3 NEOWISE mit 200mm am Morgenhimmel. Summe aus 9 Einzelbildern à 10s.
Das erste Bild oben kann man hier: https://www.above-horizon.de/blog/wp-content/uploads/2020/07/01_Neowise_Weitwinkel.jpg (Bitte den Link einfach manuell kopieren und öffnen damit die Lightbox sich nicht dazwischen schaltet) auch in Originalgröße ansehen. Dann findet kann man neben dem Kometen auch leicht Venus und Pleyaden am rechten Bildrand, die Kastensterne des Großen Waagens am Linken Bildrand sowie den Polarstern am oberen Bildrand finden.